Dienstag, 19.06.07. Heute steht um 16.00 Uhr ein Gespräch mit Christophe Otzenberger, dem Regisseur von „Itinéraires“ auf dem Programm. Wir warten und vertreiben uns die Zeit mit den Unterschieden deutscher und französischer Filmförderung. Es ist warm und der Raum sehr klein und stickig. Dann endlich kommt Christophe Otzenberger in Begleitung von Yann Trégouët, dem Hauptdarsteller des Films. Die beiden haben sich verspätet, da sie im „Kulturforum“ bei der flämischen Malerei die Zeit vergessen haben. Behaupten sie jedenfalls. Beide in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen bzw. an den Hacken herunter getretenen Mokassins. Kurz gesagt: locker. Um es schon mal vorweg zu nehmen: so ist auch das Gespräch.
Wir fragen Christophe Otzenberger nach der Arbeit. Wie er zu den Ideen für seine Filme kommt und wie lange er für das Drehbuch braucht. „Die Dinge müssen reifen“, antwortet Otzenberger. Und dass er langsam denkt, aber schnell schreibt. Er mag schreiben, da er sich für einen sehr guten Dialogschreiber hält. Die Idee für „Itinéraires“ entsprang mehreren Wünschen – unter anderem dem Wunsch, etwas aus seiner eigenen Geschichte, seiner Kindheit, zu erzählen. Er verrät uns, dass er schon als Kind eine Leidenschaft für LKWs hatte und sich oft vorgestellt hat, wie das wäre, wenn da ein Toter drin liegen würde. Außerdem verrät er uns, dass die Radio–Serie „Die Truckerfahrer sind nett“ als Vorlage für den Film diente und er den Gedanken schrecklich findet, auf der Flucht zu sein. Wir fragen ihn nach dem Ende des Films – und ob da andere Enden möglich gewesen wären. Otzenberger steht auf, geht ans offene Fenster und raucht. „Frankreich ist kein Land für die Glücklosen“, entgegnet er, während er einen tiefen Zug nimmt. Und dass sich seine pessimistische Sichtweise auf die Welt im Film widerspiegelt. Von Geschichten, die nur schön anzusehen sind und ein „Happy End“ haben, hält er nicht viel. Das glauben wir ihm aufs Wort. Er setzt sich wieder hin.
Wir wollen wissen, wie er an seine Filme herangeht. „Du musst viel arbeiten und darfst nicht am Set zweifeln“, erklärt er uns, „dann hast du Spaß am Set.“ Er berichtet weiter, dass er seine Filme vor Beginn des Drehs immer sehr gründlich überdenkt und vorbereitet. Daraufhin wollen wir wissen, wie viel improvisatorischen Freiraum er seinen Schauspielern lässt und bekommen zur Antwort, dass er prinzipiell nur mit guten Leuten zusammen arbeitet und seinen Schauspielern genug Freiraum lässt. Und dass ein guter Schauspieler von sich aus weiß, wie er die Szene zu spielen hat. Dann lehnt er sich vor: „Ein Regisseur ist ohne sein Team nichts wert.“ Spätestens jetzt ist allen klar: der Mann ist sympathisch. Dann fragt er uns, ob wir nicht bei einem Bier weiter machen wollen. Wir müssen leider verneinen, da unser Programm straff organisiert ist.
Nun wollen wir wissen, wie er mit Meinungsverschiedenheiten am Set umgeht. Otzenberger lehnt sich wieder zurück: „Ab in den Flur und austragen.“ Als er uns weiter erzählt, dass er als Regisseur seine Ruhe sowieso nie verliert, springt Yann Trégouët, der bis dahin eher ein wenig gelangweilt wirkte, vom Stuhl auf, reißt die Tür auf und lacht schallend in den Flur hinaus. Noch so ein Sympathikus. Das Eis ist nun endgültig gebrochen.
Otzenberger steht auf, um am Fenster erneut eine zu rauchen, während sich Trégouët wieder hinsetzt: „Der Schauspieler spielt; der Regisseur darf nicht mit ihm spielen.“ Und dann spielen uns die beiden eine Szene vor, um uns klar zu machen, wie viel Freiheit der Schauspieler am Set braucht. Wir sind hingerissen.
Zum Abschluss wollen wir noch wissen, wie die beiden sich kennen gelernt haben und erfahren, dass Otzenberger Trégouët damals in dem Film „Le petit voleur“ von Eric Zonca gesehen hat und seitdem begeistert von dessen Talent ist. Die Zeit ist leider um. Wir verabschieden und bedanken uns für dieses lockere, interessante und lustige Gespräch.
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