Maiwenn hat die Idee zu „Pardonnez-Moi“ entwickelt, sie führte Regie und spielte die Hauptrolle. Es ist ihre eigene Geschichte – zum Teil, wie sie sagt. Dazu erfunden hat sie Dinge, die sie für sich gewünscht hätte. Dazu erfunden hat sie nicht, was sie am meisten gebraucht hat – das „Verzeih mir“ ihres Vaters. So hart sie darum kämpft, welche Schmerzgrenzen – eigene und die der anderen – sie auch überschreitet, sie bekommt es nicht. Sie muss trotzdem weiterleben. Und das tut sie – auch durch diesen Film.
Was „Pardonnez-Moi“ so reich macht, ist ein starker Ausdruckswille, der sich in keine Form pressen lassen will. Der Film ist eine beständige Suche – nach Wahrheit, nach Identität, nach Aktivität. Und eine Suche nach Ausdruck, nach Erzählform, nach dem Zusammenführen von Inhalt und Form. Dies gelingt ebenso, wie eine seltene Balance: „Pardonnez-Moi“ bringt Gefühle und Gedanken gleichermaßen in Bewegung. Was hier fehlt ist Routine. Und sie fehlt überhaupt nicht! Ein sehr sehenswerter Film, der aufs Neue zeigt, dass ein ambitionierter Film, der komplett ohne finanzielle Förderungen entstanden ist, mehr wiegen kann, als – sagen wir – als manche andere, in denen viel Geld steckt, aber etwas weitaus wichtigeres fehlt.
Siehe auch Zuschauergespräch mit Maïwenn
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